Mit gutem Beispiel voran
Blühwiese und Bäume am AELF Coburg-Kulmbach

Ein Apfelbaum wird gemeinsam gepflanzt

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach fördert nicht nur die Biodiversität, es geht auch selbst mit gutem Beispiel voran. Vor drei Jahren hat das Amt Blühflächen auf seinem Außengelände in Coburg angelegt, um zur Biodiversität beizutragen. Im Frühjahr 2022 wurde es Zeit für eine Renovierung mit neuem Konzept und Saatgut.

Die Blühwiesen sind beispielhaft für Landwirte, Unternehmer und Gartenbesitzer und zeigen: So einfach kann man auf eigenem Grund und Boden etwas für die Artenvielfalt tun. Denn bei der Anlage der Blühwiesen zählen ökologische Gesichtspunkte mehr als vermeintliche Schönheit. Im Vordergrund steht, Lebensräume für Flora und Fauna zu fördern.

Studierende der Landwirtschaftsschule unterstützen und lernen

Bei der Saat wurde das AELF Coburg-Kulmbach tatkräftig durch elf Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule Coburg unterstützt. Im Rahmen eines Praxisunterrichts haben die angehenden Staatlich geprüften Wirtschafterinnen und Wirtschafter für Landbau auf den beiden Flächen zunächst ein ordentliches Saatbeet hergestellt. Anschließend wurde die Blühmischung ausgesät. Diese besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Blumen und Kräuter, wie zum Beispiel Kleiner Wiesenknopf oder Flockenblume, die sowohl für Farbkleckse als auch Nahrung für Insekten sorgen.

Gerade mal 1 Gramm pro Quadratmeter reichen aus, damit am Ende eine dichte, leuchtende Blühwiese wachsen kann. Die insgesamt rund 230 Quadratmeter werden dann für Insekten, wie die gefährdete Wildbiene, zu einer idealen Quelle für Nektar, Pollen und Honigtau.

Zusätzlich zu den Blühwiesen hat Stephan Poersch, Lehrkraft und Wildlebensraumberater am AELF Coburg-Kulmbach, gemeinsam mit den elf Studierenden zwei Obstbäume gepflanzt. Unterstützt wurde er dabei von Uwe Wolf, Fachkraft Naturschutz am Landratsamt Coburg. Ein Herbstapfelbaum (Sorte "Jakob Fischer") und ein Maikirschbaum wurden fachmännisch gesetzt, geschnitten und fixiert. Auch sie werden Insekten künftig einen Lebensraum bieten und tragen so zum Artenschutz bei.

Gruppenbild aller Personen, die bei der Anlage der Blühwiese und der Pflanzaktion geholfen haben.
Nahrungsmittelerzeugung und -sicherheit sowie Biodiversität – das AELF unterstützt die Landwirte durch Förderung
Ob Blühflächen an Gebäuden, am Waldrand oder in der Feldflur, Hecken, artenreiches Grünland und vieles mehr – eine Fülle an Maßnahmen fördert die Biodiversität in Bayern. Neben den Aufgaben der Landwirtschaft im Hinblick auf die Nahrungsmittelsicherheit und die Pflege der Kulturlandschaft hat das AELF Coburg-Kulmbach auch in diesem Bereich ein Förderungs- und Beratungsangebot. Das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) bietet finanzielle Unterstützung zur Umsetzung dieser Maßnahmen. Das ergänzende Vertragsnaturschutzprogramm sichert die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und die Lebensräume der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Harald Weber, Behördenleiter des AELF Coburg-Kulmbach: "Wir müssen zunehmend klar machen: Die Gesellschaft und vor allem auch die Landwirtschaft sind auf intakte Ökosysteme in der Zukunft angewiesen. Für die Landwirtinnen und Landwirte haben wir vielfältige Angebote, sich zu besonders artenfreundlicher Bewirtschaftung beraten zu lassen. Bei Bedarf vermitteln wir auch Kontakte zu Fachstellen wie zur Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mit Gartenakademie oder dem Institut für Bienenkunde und Imkerei."

Kulturlandschaft und Übergänge zu Siedlungsbereich aufwerten

Darüber hinaus unterstützt die Wildlebensraumberatung am AELF Coburg-Kulmbach dabei, typische Strukturen, Tier- und Pflanzenarten in der Kulturlandschaft und in den Übergängen zum Siedlungsbereich zu erhalten und aufzuwerten. Die Wildlebensraumberater informieren alle interessierten Akteure wie Landwirte, Imker, Jäger, Verbände, Kommunen und Bürger über geeignete Maßnahmen. Stephan Poersch: "Durch gemeinsames, abgestimmtes Handeln können wir noch mehr wertvolle Lebensräume entwickeln. Nur dort, wo ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden, können wir langfristig unsere Kulturlandschaft erhalten."