Landwirtschaftsschule Coburg, Abteilung Landwirtschaft
Die Landwirtschaftsschule, Abteilung Landwirtschaft, vermittelt angehenden Unternehmern Handlungs- und Entscheidungskompetenz sowie Grundlagen der Mitarbeiterführung. In der umwelt- und tiergerechten Produktions- und Verfahrenstechnik vertieft sie vorhandenes Wissen.
Je nach betrieblicher Ausrichtung können die Studierenden ihren Schwerpunkt auf die Erzeugung und Vermarktung von Rindern oder Schweinen legen.
Voraussetzungen
Aufnahmevoraussetzung ist ein Berufsabschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Landwirtschaft. Es wird empfohlen, vor dem Schulbesuch ein Jahr praktisch im Beruf zu arbeiten. Dieses Praxisjahr dient dazu, Erfahrungen aus Sicht der Betriebsleitung zu sammeln.
Ablauf und Abschluss
Die Ausbildung umfasst zwei fachtheoretische Wintersemester mit jeweils 20 Unterrichtswochen. Das Sommersemester umfasst einen schulischen und einen fachpraktischen Teil. Der schulische Teil besteht aus 15 Sommersemestertagen und einer Semesterarbeit. Der fachpraktische Teil wird unter Betreuung durch die Landwirtschaftsschule in einem landwirtschaftlichen Betrieb abgeleistet. Wer das dritte Semester besteht, darf die Berufsbezeichnung "Staatlich geprüfter Wirtschafter/Staatliche geprüfte Wirtschafterin für Landbau" führen. Die Berufsbezeichnung wird mit dem Zusatz "Bachelor Professional in Agrarwirtschaft" geführt.
Unterrichtsfächer
- Landwirtschaftlicher Pflanzenbau
- Landwirtschaftliche Tierhaltung
- Betriebslehre
- Unternehmensführung /EDV-Anwendungen Wirtschafterarbeit
- Steuer- und Sozialrecht
- Berufsausbildung und Mitarbeiterführung
- Seminar zu sozialer und religiöser Bildung
- Seminar Kommunikation und Verbraucherdialog
- Landmaschinenseminar
- Tiergesundheit und Tierschutz
- Naturschutz- und Landschaftspflege
- Waldwirtschaft mit Seminar Waldbau
- Rechtslehre
- Marktlehre und Agrarpolitik
- Persönliche Bildung und Kommunikation
Meisterprüfung
Die Studierenden der Landwirtschaftsschule können zusammen mit der Abschlussprüfung der Landwirtschaftsschule Teile der Meisterprüfung ablegen. Die weiteren Teile der Meisterprüfung werden im Anschluss an die Landwirtschaftsschule abgelegt. Hierzu werden spezifische Module zur Meistervorbereitung auf Regierungsbezirksebene angeboten.
Anmeldung
Das Schuljahr startet jeweils im Wintersemester. Der Anmeldeschluss ist jeweils der 14. August.
Schulleben
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Facettenreich, eigenverantwortlich und mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten
Meisterbriefverleihung 2024
Aus den Händen des Regierungspräsidenten von Oberfranken Florian Luderschmid wurden 19 Landwirtschaftsmeisterinnen und -meister aus Oberfranken im März 2024 anlässlich der bestandenen Meisterprüfung geehrt.
Darunter waren auch neun Absolventen der Landwirtschaftsschule Coburg. Drei von ihnen wurden mit dem Meisterpreis für besonders gute Leistungen ausgezeichnet.
Wir freuen uns mit unseren neuen Meistern über die erzielten Ergebnisse und gratulieren zum erfolgreichen Abschluss!
Landwirtschaftsschüler informieren sich über Betriebsformen
Orientierung für die Zukunft
© Marina Auchter / AELF Coburg-Kulmbach
Ausbildung fertig – was nun? Das zu beantworten und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, sind zwei der Ziele des Praxisjahrs in der Landwirtschaftsschule. Mehr
Wintersemester erfolgreich beendet
Ende März 2023 verließen 15 staatliche geprüfte Wirtschafterinnen für Landbau und staatlich geprüfte Wirtschafter für Landbau unsere Landwirtschaftsschule. Die Absolventinnen und Absolventen sind gut gerüstet, Verantwortung im landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen: mit vertieftem Wissen, Know-how, den eigenen Betrieb zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten abzuleiten, und dem nötigen Fundament, um Mitarbeiter zu führen.
Seminartag "Geflügel"
Das erste Semester besichtigt im Rahmen eines Seminartages das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel und Kleintiere in Kitzingen. Neben einem Einblick ins Produktionsmanagement der Eiererzeugung und Geflügelmast mit Betriebsbesichtigung wird sich ebenfalls mit dem Markt für Eier und Geflügel und dessen Entwicklung intensiv auseinander gesetzt.
Fruchtbarkeitsseminar
Im Rahmen des fachpraktischen Sommersemesters besuchen die Studierenden das Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchviehhaltung in Almesbach. Bei dem zweitägigen Seminar setzen sie sich intensiv mit dem Thema Fruchtbarkeit der Kuh auseinander. Hierbei werden zum einen die unterschiedlichen Hilfsmittel zur Brunsterkennung und Trächtigkeitskontrolle getestet aber auch die grundlegenden hormonellen Vorgänge sowie verschiedene Fruchtbarkeitsstörungen und deren Ursachen vermittelt. Dies erfolgt nicht nur theoretisch im Klassenzimmer, sondern vor allem auch praktisch „draußen im Stall“.
Praktikum "Stall-Check"
Bei dem Praktikum auf einem Studierendenbetrieb dreht sich alles um das Thema "Kuhkomfort". Darunter versteht man nicht nur die verschiedensten Maßnahmen für das Wohlbefinden der Kuh, sondern auch die Abwesenheit von Stress. Dies kann in mehreren Bereichen überprüft werden: Liegen, Laufen, Fressen/Saufen und dem Stallklima. In Kleingruppen überprüfen die Studierenden die Haltungsbedingungen ihrer Kühe und setzen sich mit deren Bedürfnissen auseinander. Im Anschluss erarbeiten sie Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen und stellen diese dem Betriebsleiter vor.
Seminar "Öffentlichkeitsarbeit"
Ziel: Medienkompetenz in der Öffentlichkeitsarbeit als Landwirtschaftsmeister
Um Medienkompetenz zu vermitteln, wurde das Seminar "Öffentlichkeitsarbeit" eingeführt. Vertreter der regionalen Tageszeitungen und des Bayerischen Rundfunks informieren über Anforderungen und Möglichkeiten einer offensiven Medienarbeit durch den Landwirt selbst.
Ulrich Detsch vom Bayerischen Rundfunk "Unser Land" gestaltete das Seminar.
Die Ergebnisse des Seminars mit Ulrich Detsch vom BR sind im Folgenden zusammengestellt:
- NGOs suchen den Konflikt! Sie haben keine Pressesprecher, sondern Campagners. Es geht diesen Verbänden nicht um Öffentlichkeitsarbeit, sondern um Durchführung von Kampagnen. Das ist ihr Geschäftsmodell!
- Erfolgsmaßstab für die neuen Medien (Facebook etc.) sind die Zugriffszahlen/Zeiteinheit.
- Die neuen Medien sind für den einzelnen Landwirt eine riesen Chance. Er kann unmittelbar und sofort rückmelden.
Stichwort: Bauer Willi "Der Wut Bauer"
- Landwirte sollen offensiv auf die Medien zugehen: Themen anbieten! Bildmaterial anbieten!
- Ehrliche Kontakte zu Medien pflegen!
- Die Rechtfertigungsstrategie ist falsch!
- Die Bedeutung der Lebensmittelproduktion deutlich herausstellen!
Die Bauern machen was sehr wichtiges!
- Auch die Ausgleichszahlungen (Subventionen) offensiv vertreten: Steuerzahler bezahlt uns für erbrachte Leistungen (Beispiele nennen)!
- Redaktionen nehmen Einfluss auf die Berichterstattung der Redakteure: Das ist aber keine Zensur, ggf. aber fachliche Richtigstellung.
- Redakteure arbeiten unter Zeitdruck.
Seminartag "Konfliktgespräch in der Familie meistern (Rollenspiel)"
Die Übung im Fach Berufsausbildung und Mitarbeiterführung: Ein junger Landwirtschaftsmeister diskutiert mit seinen Eltern über seine private Zukunft und über die Entwicklungsmöglichkeiten des elterlichen Betriebes. Er hat eine sehr gute Hausarbeit in der Landwirtschaftsschule Coburg geschrieben und möchte sie mittelfristig umsetzen. Außerdem möchte er Klarheit über seine künftige Wohnsituation. Der Großvater sieht die Vorschläge kritisch, zumal seine erstrangige Absicherung im Grundbuch zur Diskussion steht. Der jüngere Bruder ist im Wesentlichen nur an einem Erbteil zur Finanzierung seines Wohnhausbaus interessiert.
Das Konfliktgespräch dauerte 30 Minuten; den Schlusspunkt setzten die Eltern mit einem Kompromissangebot. Im Anschluss daran diskutierte das erste Semester der Landwirtschaftsschule Coburg den Gesprächsverlauf und die Problematik an sich.
Seminartag "Fallstudie"
Die Bearbeitung einer Fallstudie ist Prüfungsteil im Bereich Mitarbeiterführung der Meisterprüfung. Die Landwirtschaftsschule Coburg bereitet ihre Studierenden in einem besonderen Seminar auf diese Prüfung der Meister Prüfungskommission vor. Die Studierenden lernen grundsätzlich mit einer Fallstudie umzugehen. Sie üben anhand eines konkreten Beispiels die Bearbeitung und Präsentation. Highlight ist dabei die Stellung einer konkreten Prüfungssituation mit aktiven Mitgliedern der Meisterprüfungskommission. Erst hier wird klar, dass neben einer guten konzeptionellen Vorbereitung auch ein gerüttelt Maß an Gesprächstaktik seitens der Studierenden wichtig ist und gelernt werden kann.
Schultag "Grünland"
Junge Landwirte und Landwirtinnen aus dem Praxisjahr der Landwirtschaftsschule Coburg nehmen an einem Praxisschultag "Grünland" teil. Eine optimale Vorbereitung für den Unterricht im kommenden Wintersemester.
Seminar "Bankengespräch"
Ziel: Die Studierenden kennen die Ansprüche und Verhandlungsoptionen von Bankern und können sich erfolgreich präsentieren. Der Kontakt zwischen Landwirten und Banken wird intensiver. Es geht um die richtige Finanzierung von Investitionen oder auch um die richtige Geldanlage. Drei bekannte Banker präsentieren ihre Vorgehensweise in Geld- und Darlehensgeschäften und geben den Studierenden ganz konkrete Tipps für Verhandlungen mit den Banken. Fachbegriffe wie Rating werden am konkreten Beispiel erläutert.
Seminar "Küche und Tisch"
Ziel: Die Studierenden bereiten einfachere Essen selbst zu und präsentieren es. Die Landwirtschaftsschule Coburg bietet ihren Studierenden während des Wintersemesters ein kostengünstiges Mittagessen an. Zusätzlich dazu lädt die Köchin zu einer Seminareinheit ein, in der nicht nur gekocht, sondern auch die Präsentation der Speisen geübt wird. Dieses Seminar macht nicht nur Spaß, sondern weckt auch Verständnis für die Arbeitssituation in den landwirtschaftlichen Haushalten.
Kontakt
Staatliche Landwirtschaftsschule Coburg, Abteilung Landwirtschaft
Schulleitung: Christine Reininger
Goethestraße 6
96450 Coburg
Tel.: 09561 769-1134
Fax: 09561 769-1104
E-Mail: poststelle@aelf-ck.bayern.de
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